- Mutterkorn
- Mụt|ter|korn 〈n. 12u; unz.; Zool.〉 pilziger Getreideparasit, der das Fruchtknotengewebe aufzehrt u. dann eine steinharte Masse bildet, die medizinisch in der Frauenheilkunde verwendet wird: Claviceps purpurea
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Mụt|ter|korn, das <Pl. -e> [nach der Verwendung als Heilmittel bei Schmerzen in der Gebärmutter]:durch einen Pilz entstehendes, schwarzviolettes, kornartiges Gebilde an Getreideähren, das gefährliche Giftstoffe enthält, die auch als Heilmittel verwendet werden.* * *
Mutterkorn,Secale cornutum ['zeːkale-, ze'kaːlə-], hartes, bis zu 2,5 cm großes, schwarzviolettes, hornartig aus der Ähre herausragendes Dauermyzelgeflecht (Sklerotium) des Mutterkornpilzes in Fruchtknoten beziehungsweise im Korn des Getreides (besonders Roggen). Das Mutterkorn enthält biogene Amine und die pharmakologisch stark wirksamen Mutterkornalkaloide. Durch ins Mehl gelangtes, gemahlenes Mutterkorn traten früher (heute durch moderne Mühlentechnologie und Reinigung nicht mehr) schwere Vergiftungserkrankungen (Mutterkornvergiftung, Ergotismus, Kribbelkrankheit) auf; Symptome: Schwindel, Erbrechen, Durchfälle, Benommenheit und Krämpfe; bei chronischer Vergiftung mit Gefäßkrämpfen und Gangrän oder mit neurologischen Störungen.Mutterkorn war in der Antike und bei den Germanen von relativ geringer Bedeutung. Im alten China wurde es wahrscheinlich bereits arzneilich verwendet. Die epidemische Mutterkornvergiftung ist seit dem 9. Jahrhundert in Mitteleuropa belegt (Epidemien gab es besonders in den Jahren 1596, 1649, 1736). Als Krankheitserreger wurde Mutterkorn 1771 von dem deutschen Arzt Johann Daniel Taube (* 1727, ✝ 1799) nachgewiesen.* * *
Mụt|ter|korn, das <Pl. -e> [nach der Verwendung als Heilmittel bei Schmerzen in der Gebärmutter]: durch einen Pilz entstehendes, schwarzviolettes, kornartiges Gebilde an Getreideähren, das gefährliche Giftstoffe enthält, die auch als Heilmittel verwendet werden.
Universal-Lexikon. 2012.